Die Kreuzbandruptur ist für den Sportler eine schwerwiegende Verletzung, die vor allem für den ambitionierten/Profisportler eine lange Zeit bis zur Wiedererreichung seines sportlichen Leistungsniveaus und zur Wiederaufnahme des Wettkampfsportes (return to sports) bedeuten.
Nur die Verbindung der operativen Technik und der sich anschließenden intensiven Physiotherapie über Wochen und Monate garantiert ein gutes funktionelles Ergebnis sowie eine hohe Belastungsfähigkeit.
In der Öffentlichkeit werden solche Verletzungen oft von einzelnen Therapeuten zum Anlass genommen, um operative Kompetenzen und die schnellere Heilungs- und Belastungsfähigkeit zu demonstrieren.
Das Wissen, dass das operativ ersetzte Kreuzband nach 6 bis 8 Wochen mechanisch am instabilsten ist (die Ersatzsehnen werden ohne Blutversorgung entnommen und unterlaufen erst einen Untergangs- und danach einen Einheilungsprozess), das bei guter Operationstechnik und intensiver, sportartenspezifischer Nachbehandlung erst nach 6 Monaten das Kreuzband auch vollständig bei sogenannten Kontaktsportarten (Fußball/Handball/Eishockey…) belastbar ist und das der vollständige Heilungsprozess des neuen Kreuzbandes 1,5 bis 2 Jahre andauert, spielt dabei eine wichtige Rolle.
Gerade bei Hochleistungsportlern ist es wichtig, den Zeitpunkt der Wiederaufnahme des Wettkampfsportes zu bestimmen. Nicht selten kommt es jedoch durch übertriebenen Ehrgeiz (Trainer/Sportler/Arzt/Medien) zu erneuten Verletzungen mit erneutem Kreuzbandriss, was für den betroffenen Sportler häufig zum Ende der Wettkampftätigkeit auf höchstem Niveau bedeutet.
Bis heute sind keine standardisierten Untersuchungsmethoden vorhanden, um Aussagen zur Festigkeit, Belastbarkeit und zum Zeitpunkt des return to sports nach erfolgter Kreuzbandoperation zu treffen. Die Entscheidung fällt nach Erfahrung des Arztes in Verbindung mit wichtigen messtechnischen Ergebnissen.Diese werden häufig nur im Bereich des Hochleitungssports eingesetzt.
Kreuzbandrupturen entstehen häufig ohne Einwirkung von Gegnern durch ein Verdreh- und Beugetrauma im Kniegelenk.
Relativ häufig (in ca. 10–15% der Fälle) beobachtet man erneute Kreuzbandrisse entweder auf der bereits operierten oder auf der Gegenseite. Dies bedeutet, dass manche Sportler die körperlichen „Voraussetzungen“ zu einer Kreuzbandverletzung besitzen (Kniegelenksstellung beim Laufen/Springen, muskuläre Dysbalancen).
Durch die im SportsLab vereinte ärztliche, operative Erfahrung mit der apparativen Analyse und Auswertung können sowohl Neigungen zu einer Kreuzbandruptur als präventive Maßnahme als auch die Festig- und Belastbarkeit des Kreuzbandes nach erfolgter Operation bestimmt und somit der richtige Zeitpunkt zur Belastungssteigerung und Wettkampfaufnahme festgelegt werden.